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PAPA ROSKO - PAPA ROSKO

Papa Rosko ist ein vielseitiger Künstler, der in unterschiedlichen Genres zuhause ist und am 16.10.2020 sein Debutalbum veröffentlicht. Auf diesem verschmilzt er Elemente aus Rock, Pop, Alternative, Latin und Country nahtlos mit seinem eigenen Reggae Sound.

Das „Papa Rosko“ genannte Album wurde in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Studios in Süd-Florida und Kingston, Jamaika aufgenommen. Das Resultat ist ein beeindruckendes Album mit eigenen Songs und ein paar Country-Reggae Fusion Covernummern gemeinsam mit Reggae und Dancehallstars. Das Album beginnt mit Papa Roskos Version von Johnny Cash Klassiker „Folsom Prison Blues“, auf welchem Toots Hibbert von Toots & the Maytals als Specialguest mitsingt (Toots hat mit „54-46 that’s my number“ seinen ganz eigenen Gefängnishit geschrieben, welcher hier am Ende kurz zitiert wird). Dieses Feature ist außerdem eine der letzten Aufnahmen von Toots, welcher kürzlich an Covid19 verstorben ist. Ein weiteres Cover auf dem Album ist das zeitlose „When You Say Nothing At All“, bei dem der jamaikanische Dancehall Star Gyptian als Gastsänger dabei ist. Mit dem Song haben bereits drei verschiedene Künstler in drei verschiedenen Jahrzehnten internationale Hits gehabt: Keith Whitley, Alison Krauss & Union Station und Ronan Keating. Der Song wurde bisher immer als langsame Ballade interpretiert, aber Papa Rosko formt sie in seinem ganz eigenen Stil. Er erhöht das Tempo und gibt ihm einen Island Vibe. Wenn man jetzt noch Gyptians Gesangsstil mit einbezieht ist der Song bereit eine weitere Dekade zu dominieren. Das Musikvideo dazu enthüllt die aufbauende Stimmung und Gyptian spielt eine zentrale Rolle in ihm.

Third Worlds Leadsänger AJ Brown ist zu Gast auf dem Cover von Third Worlds schönem, Hoffnung gebendem Song „You’re Not The Only One“. Die Spuren dazu wurden zu Beginn des Corona Shutdowns in den unterschiedlichen Homestudios aufgenommen. AJ und Third World standen dabei 100% hinter dem Projekt welches durch die positive Botschaft im Video Hoffnung macht und sich damit direkt an die Menschen richtet die während des Lockdowns alleine Zuhause waren.

Der in Süd-Florida lebende Papa Rosko hat in Nashville, Tennessee die Band Voodoo Possum gegründet mit der er viele Country Cover im Reggae Style spielt. Auch wenn die Kombination von Reggae und Country eine Ausnahme ist, so gibt es doch eine lange Geschichte von Country Musik in Jamaika, die bis in die 60er Jahre zurück geht. Auch hatten Dancehall Stars wie Beenie Man in den 90er Jahren Hitsingles die im Kern Country Songs waren. Auch wenn er die Sonderstellung mit seiner Country-Reggae Fusion mochte, so hat Papa Rosko sich doch die Zeit genommen um den richtigen Sound und die Musiker zu finden um seiner großen Leidenschaft nachzugehen: eigene Songs mit Bedeutung in unterschiedlichen Genres zu schreiben, komponieren, aufzunehmen und aufzuführen und damit ein großes Publikum anzusprechen.

Auf dem Album präsentiert Papa Rosko seine vielfältigen eigenen Kompositionen die alle eine Geschichte ihrer Zeit erzählen. Zum Beispiel die Latin Elemente und die unwiderstehliche Hook bei „Tranquilo“. Geht es hier um eine Frau oder um Marijuana? Das muss jeder für sich selber entscheiden. „1984“ mangelt es ebensowenig an besonderen Momenten. Nach Papa Roskos Aussage war der Song von Geoge Orwells Novelle inspiriert. „In dem Song geht es darum wie nach wir schon an der Dystopie von 1984 dran sind und wie wir uns immer weiter nähern. Es kommt zwar einige Jahrzehnte später, aber wir nähern uns. Big Brother is watching us“. Auf „NooZies“ geht es um die um sich selbst drehenden, faulen und von Profiten getriebenen Nachrichten Plattformen.

Auf seinem Debutalbum präsentiert Papa Rosko Arbeiten die zwar an die Genregrenzen gehen, aber doch stark im Reggae verwurzelt und dabei zeitgemäß und relevant sind.