PRETTY PINK
Beinahe hört es sich an wie ein modernes Märchen: Aufgewachsen zwischen Wäldern und Wiesen, bahnte sich ein Mädchen den Weg raus aus dem tiefen Dickicht im Harz – rein in die deutsche und internationale Club-Kultur. Ihr Name ist Pretty Pink, ihr Label „Wanderlust“ und ihr Sound wird mittlerweile in internationalen Clubs, den Charts und großen Festivals gefeiert. Ob als DJ, Labelchef oder Produzentin im Studio – Pretty Pink kennt keine Pause. Kein Wunder also, dass sie zu einem der meist gebuchten Acts in Deutschland zählt. In diesem Jahr steht auch das Tomorrowland neben diversen anderen Bookings auf dem Programm. Zeit für ein paar Fragen!
Du spielst mittlerweile weltweit. Welches Event war rückblickend das atemberaubendste für Dich in den letzten Monaten?
Ich denke, alle Shows und Festivals waren wirklich einzigartig. Ich kann wirklich nicht nur ein spezielles Event nennen! Ich habe wirklich viele verschiedene gute Erinnerungen an die Festivals, auf denen ich im vergangenen Sommer gespielt habe. Möglichst viele von meinen Eindrücken versuche ich über meinen Instagram Account in meinen Livestorys zu teilen, damit die Leute, die nicht vor Ort sein können, auch einen Eindruck von den bunten und sonnigen Festival-Erfahrungen sammeln können. Doch auch die Clubsaison in den letzten Monaten war wirklich fantastisch. Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes für mich, in eine Stadt oder Club zu kommen, in der/dem ich vorher noch nicht gespielt habe, um dann mit Menschen, die mich vielleicht das erste Mal sehen, gleich zusammen zu feiern. Dabei spielt es für mich gar keine eine große Rolle, ob große Feste, Backstage oder im Club.
Du bist ja nun schon seit einiger Zeit aktiv als die DJ und sogar Label Betreiberin. Kannst dich noch daran erinnern wie du zur
elektronischen Musik gekommen bist?
Meine ersten Schritte in der elektronischen Musik habe ich als DJ gemacht, auf Events in meiner Heimat Region Harz in der Klima Club Lounge, als Vorprogramm für die größeren DJs. Das war so circa 2006. Aus den ersten Gigs wurden immer mehr und aus den kleineren dann größere Clubs und später Festivals. In dieser Zeit kam auch in mir immer mehr der Wunsch auf, eigene Musik kreieren zu können, die ich dann auch auflegen kann. Und so wurde ich auch Produzentin. Schon seit meiner Jugend interessiere ich mich grundsätzlich für Musik, Kunst, Design und grundsätzlich kreative Prozesse. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich früher nach der Schule an Flyern für Diskotheken und Clubs gearbeitet habe. Ich hatte also immer schon mehrere Berührungspunkte mit der Eventszene, und so wuchs meine Faszination nach und nach.
Mittlerweile bist ja nun wirklich viel unterwegs und eine der meist gebuchten DJs im Land. Dazu noch die Arbeit mit einem Label und die Zeit im Studio. Wie findest du da den Ausgleich?
Einerseits sind all diese Dinge ja eine Leidenschaft von mir und die Übergänge vom Produzieren, dem Auflegen und der Arbeit für mein Label ineinander fließend. Und ich muss sagen, dass ich aus all diesen Sachen viel positive Energie zurückbekomme, sei es durch das Feedback der Fans, durch DJs, die die Tracks auflegen, oder einfach durch meinen Freundes- und Bekanntenkreis. Ich liebe es, in einem Moment an einem Check im Studio zu arbeiten und im nächsten dann mich um ein Artwork für ein Cover zu kümmern. Natürlich versuche ich mich gesund zu ernähren und auch Sport zu treiben, um fit für die langen Nächte im Club, das Reisen, Tagesoffice und im Studio zu sein
Kannst du uns ein wenig mehr über dein Label mit dem Namen Wanderlust erzählen?
Ich bin einerseits sehr stolz darauf, meine Musik auf großen Labels wie Universal und Warner veröffentlichen zu können. Doch andererseits wollte ich immer selbst eine eigene Spielwiese haben, auf der ich eigene Tracks veröffentlichen kann und auch sonst alle Details und Fäden in der Hand habe. So kann ich noch flexibler arbeiten und Dinge umsetzen, die sonst vielleicht nicht so einfach oder so schnell möglich werden. Damit habe ich einfach einen zusätzlichen Platz für meinen kreativen Output. Allerdings veröffentliche ich nicht nur eigene Produktionen, sondern auch von talentierten jungen Künstlern. Der Name meines Labels Wanderlust stammt tatsächlich von den vielen Reisen, die ich mache, und der Inspiration und den Eindrücken, die ich dadurch gewinne. Die besten Ideen bei mir für neue Musik kommen tatsächlich unterwegs. Neuer Input – neuer Output. Daher der Name Wanderlust. Music is like wandering, you always explore nice pieces.
Was steht gerade aktuell und für die nächsten Wochen bei dir an?
Einerseits freue ich mich auf die vielen Club Gigs in den ersten Monaten des Jahres und schaue mit einem Auge natürlich auch schon auf die Festivalsaison im Sommer. Derzeit sind von mir Veröffentlichungen auf Lost Frequencie’s Label Found Frequencies und meinem eigenen Label Wanderlust draußen bzw. werden in Kürze veröffentlicht, wenn ihr dieses Interview lest. Dazu kommen weitere Veröffentlichungen anderer spannender junger Künstler auf Wanderlust sowie meine zweiwöchentliche Podcast- und Radioshow-Reihe Deep Woods. Alles weitere dazu findet ihr auf meinen Social Media Kanälen (prettypinkmusic) oder bei Spotify unter „Pretty Pink“ oder „Deep Woods Podcast“.