Fresh Guide

Jerry Spoon

Veröffentlichungen auf Labels wie WAYU Records und kommende Arbeiten auf Pipe & Pochet und Cafe de Anatolia ebnen den Weg für den Produzenten Jerry Spoon, der seine ausgewählten Tracks aus den endlosen Schweizer Alpen in die Welt hinausfliegen lässt.


Neben seiner Leidenschaft als Produzent elektronischer Musik arbeitet er auch als Toningenieur und ist Inhaber des Studio Voisier. Sein international beachteter musikalischer Output reicht von melodischem, organischem House bis hin zu organischem Downtempo und Slow House mit tanzbaren 90 bis 116 BPM. Einige werden den Produzenten von TRNDmusik und andere vielleicht auch durch Spotify kennen. In 2022 hat Jerry Spoon viel vor und manch Release auf der Pfanne - wir haben uns mit ihm unterhalten und sind mit ihm in die Welt von Organic House getaucht.

Gibt es etwas, dass dich an Musik im Allgemeinen besonders fasziniert?
Musik verbindet, wir alle hören Musik – die meisten Täglich – jeder hat sein eigener sehr individueller Geschmack, jede Musik Richtung ist fast wie ein eigenes Universum in dem es viel zu entdecken gibt. Musik ist undendlich.



Wann und wie bist Du zur elektronischen Musik gekommen und dazu selbst zu produzieren?
Musik produziere ich schon seit etwa 2008 – damals noch in einer Band, ich sorgte für mehr oder weniger gut klingende Demotapes mit 32 Spur Analog Mischpult. Mit den Jahren kreierte ich immer mehr eigene Songs, damals noch auf Cubase, bis mir ein Freund von mir Ableton Live zeigte, das war wohl 2013 – die ersten 4 Jahren war ein Ausprobieren, mehr und mehr kristallisierte sich eine Stilrichtung heraus bis ich 2017 mein alter Ego Jerry Spoon erschuf.

Welche Inspiration und Idee stecken in Deiner aktuellen Single mit Gobi Desert Collective?

Musik löst bei mir Sehnsucht aus,  Flucht in eine ferne Welt – momentan vor allem weg vom Winter – dabei haben wir eine Warme, nostalgische Klanglandschaft erschaffen. Die Wüste hat auf Organic House ohnehin einen seltsamen Einfluss, sie ist sehr oft Präsent - wohl nicht zuletzt wegen Burning Man. Beim erschaffen des Tracks hatte ich auch ein bestimmtes Wüsten Bild im Kopf und dieses wohl in Musik umgewandelt.


Wie bist Du an die Produktion gegangen - welches Gear und Tools hast Du verwendet?

Bei mir passiert viel In the Box, bei Ableton live fühle ich mich zu Hause, Ich arbeite viel mit Stock Plugins, aber auch Sylenth1 und Diva und Omnisphere darf nicht fehlen.

Wobei das «Organic» in Organic House bei mir tatsächlich Organisch ist, ich bin neben Prouzent auch Gitarrist und stoltzer besitzer von zig Percussions Instrumente aus aller Welt die ich gerne Recorde und mit einbinde.

Auch Field Recording kommt von meiner eigener Bibliothek, die ich auf Reisen oder Spaziergänge mit meinem Tsacam Recorder aufgenommen habe. Oftmals verstecke ich sogar «Botschaften» für meine Liebsten, die dann nur sie erkennen können.


Denkst Du, es braucht bestimmter Technik um als Artist einen richtigen Signature-Sound zu kreieren?

Signatur ist ein grosser Wort, ich denke viele Künstler tuen sich, vor allem an Anfang Ihrer Karriere schwer, eine eigene Signatur zu finden und vor allem zu entwickeln.

Ich denke meistens passiert das mit der Zeit von selbst, sogar unbewusst. Signatur setzt sich vor allem aus dem Klangbild zusammen, Lieblings Samples oder synths. Natrülich brauche ich nicht immer genau die gleichen Elemente, aber 3-4 Lieblings synths gibt es schon.

Eine Grund Stimmung kann auch eine art Signatur sein – da sind tatsächlich oft auch kleine, meist unbemerkte Elemente im mix entfalten. Zb. Vogelgezwitscher mit viel Reverb – extrem unnatürlich, aber irgendwie doch halt Organic (House).  Vielleicht auch nur etwas was ich mache (lach).


Wie hast Du die letzten Monate der Corona Krise als Künstler erlebt und wie sieht das Jahr 2022 musikalisch aus?

Corona ist, war, Fluch und Segen für mich. Viel Zeit zu Hause, da wo mein Studio ist. Ich habe mich musikalisch stark entwickeln können in dieser Zeit – trotzdem vermisste ich meine Freunde sehr.



Und was hast Du noch geplant - wohin geht die Reise für Jerry Spoon?

Viel neue Musik – neue Richtungen, aber will meinem Klang treu blieben.
18.Februar erscheint eine Single die ich mit Dennis Allen zusammen Produziert habe auf Cafe de Anatolia
Knapp ein Monat Später am 15.März kommt ein Remix auf Pipe&Pochet den ich für Pandhora erschaffen habe.


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(Fotos: Isabel Otth)