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JC STEWART

Du bist in Nordirland aufgewachsen, wie bist du zur Musik gekommen?

JC Stewart: Die klassische Antwort ist: Ich habe schon in sehr jungen Jahren mit dem Singen begonnen. In Wahrheit jedoch mochte ich lange Zeit das Singen überhaupt nicht. Es war nicht das, wohin es mich gezogen hat. Und als ich 15 war, verdonnerte mich meine Mutter dazu, all diese Kurse zu besuchen und ich hasste es. Dann schickte sie mich in einen Songwriting-Kurs und da hat es dann auf eine ganz natürliche Weise „Klick“ gemacht. Ich glaube, ab diesem Tag begann alles, für mich einen Sinn zu ergeben.

Von welchem Künstler bist du bis heute am stärksten beeinflusst?

JC Stewart: Darauf gibt es eine wirklich sonderbare Antwort. Als ich jünger war, war ich geradezu besessen von The Script und ich habe sie bestimmt zehnmal live gesehen. Und um ehrlich zu sein, höre ich ihre ersten drei Alben immer noch ständig und das Songwriting ist unglaublich. Dann gibt es da noch Coldplay, Snow Patrol, Two Door Cinema Club und viel nordirischen und irischen Kram, der mich sehr inspiriert.

Wenn du Songs aus deinen früheren Jahren hörst, was denkst du von ihnen?

JC Stewart: Lustigerweise habe ich gerade heute eine Sache gemacht, bei der ich alle meine Songs aus der Zeit hören sollte, als ich 16 oder 17 war. Das war komisch, weil ich heute so anders klinge und schreibe. Doch es hat auch etwas, denn ich kann definitiv die Verbindung von dem, was ich damals versuchte zu meinem heutigen Songwriting sehen. Von daher ist es sehr interessant. Ich bin stolz darauf, wie weit ich gekommen bin und gespannt darauf, wie es in einigen Jahren klingen wird.

Du hast einmal gesagt, dass deine Songs aus Gesprächen mit Menschen inspiriert sind. Gibt es aktuell einen Song, der die Geschichte einer Person in sich trägt?

JC Stewart: Einer meiner aktuellen Songs, „Lying That You Love Me“, entstand aus einer Unterhaltung, die ich mit anderen Leuten führte. Ich unterhielt mich mit einem Freund und wir schrieben dann auch den Song zusammen. Er handelt im Grunde von einem Einfall, den er hatte. Es ging um seine Ex-Beziehung, die eine Katastrophe war. Er sagte: „Es war so schlimm, trotzdem vermisse ich es immer noch“. Was ja eigentlich merkwürdig ist, aber ich denke, uns allen geht es als Menschen so. Daraus ist also „Lying That You Love Me“ entstanden.

Du bist auch für andere Künstler als Songwriter aktiv. Wie schaffst du es ihre Geschichten und Gefühle in Songs niederzuschreiben?

JC Stewart: Hinsichtlich der Arbeit für andere Künstler denke ich, dass es am einfachsten ist, wenn es etwas gibt, was sie ausdrücken möchten. Es ist wirklich schwer, wenn sie zu mir kommen und nicht wirklich wissen, was sie machen wollen. Dann muss ich im Grunde einen JC-Stewart-Song für einen anderen Künstler schreiben, was einfach etwas anderes ist. Nehmen wir die Arbeit mit Lewis Capaldi. Er wusste, was er sagen will und wir schrieben alles gemeinsam. Es ging ziemlich leicht von der Hand. Sobald du als Songwriter weißt, was der Künstler zum Ausdruck bringen möchte, ist es einfacher, die Melodie zu schreiben und eine Vorstellung zu haben, wie es klingen sollte. Der schwierigste Part ist wirklich, zu wissen was man ausdrücken will.

Du wurdest in eine Dynastie von Lebensmittelhändlern hineingeboren. Welche Rolle spielt die Ernährung in deinem Leben?

JC Stewart: Ich ernähre mich alles andere als vorbildlich. Ich liebe Junkfood, vor allem Burger und Chicken Wings. Wo ich herkomme, wird jedoch großen Wert auf das Kochen gelegt. Alles ist wirklich frisch und Bio, ganz ähnlich wie in Deutschland. Es ist alles wirklich gutes Essen. Meine Eltern haben gerade diese neue Sache, dass sie nur unpasteurisierte Milch trinken, weil das anscheinend so ein neues Gesundheitsding ist. Bei mir ist es noch nicht wirklich angekommen, aber das ist mein Background.

Welche Tipps hast du für junge Talente?

JC Stewart: Ganz ehrlich? Die größte Sache, die ich gemacht habe – und von der man mich als junger Mensch versuchte abzubringen – war es, mit anderen Leuten zu arbeiten. Kollaborationen mit deinen Freunden und einfach jedem, den du finden kannst, sind großartig. In 90 Prozent der Fälle sind die Ergebnisse grausam, doch die 10 Prozent, die gut sind, daraus entsteht wahre Magie. Außerdem: Einfach ja zu allem sagen, naja fast zu allem, in einem vernünftigen Rahmen. Mach einfach alles und jedes. Ich bin in Pubs vor zwei Leuten aufgetreten, bevor all das hier passierte und es war großartig. Ich habe damit vermutlich mehr Geld verdient, als ich es heute tue. Also, ja: Immer alles machen!

2020 wird dein Jahr! Was können deine deutschen Fans von dir erwarten?

JC Stewart: 2020 wird ein großartiges Jahr, auch für meine deutschen Fans. Ich werde eine Menge live spielen und freue mich auf die Festivals Hurricane und Southside. Ich spiele also kurz gesagt reichlich in Deutschland, was unglaublich spannend ist. Ich kann es kaum abwarten, eine Menge neue Musik und Videos und all die ganzen Sachen. Das wird gut!