ITV Stefan Krähe
01.04.2017, Perry
Herzlichen Gückwunsch zum 25. jährigen Bestehen der Band! Ihr geht ja das allerletzte
Mal auf Tour. Wie wollt ihr die Fans / das Publikum überraschen?
Wir gehen das letzte Mal auf Tour und es herrscht etwas Wehmut vor, aber auch Vorfreude auf das Kommende. In 25 Jahren haben wir fast jeden Stein in Brandenburg umgedreht und fast jeden Saal, jedes Stadt- und Dorffest bespielt. Wir haben viele Stars und Sternchen kennen gelernt und Freunde gefunden.
Wir verabschieden uns von den Fans in jeder Region Brandenburgs / Sachsens und Sachsen(/Anhalts die wir in den letzten 25 Jahren bespielten und haben eine neue CD im Gepäck. Auf der neuen "Best of SIX" Scheibe sind die am häufigsten gespielten Songs aus 4 Alben. Besonderes "Leckerli ist der Song "Keine Wunder" von unserem 1. Album mit einem Sinfonieorchester Live
In den Medien ist immer die Rede von „SIX ist ein ostdeutsches Phänomen.“ Wie kam es dazu?
Seht ihr das auch so?
Wir waren mit dem Konzept der Band die ersten und ziemlich erfolgreich. Es gab viele die versuchten diesen Weg zu gehen. Von denen gibt es heute aber niemanden mehr. Wir haben uns ne als reine Coverband verstanden. Wir suchten immer nach Wegen die es besonders machten und hatten schon mitte der 90iger unser erstes Album mit eigenen Songs veröffentlicht.
Man kann es Phänomen nennen, man kann auch sagen wir haben vieles richtig gemacht.
Deutschsprachige Rockmusik ist sehr populär. Deutschpoeten nennt man das auch heute. Was hat
Euch dazu bewogen in diesem Genre musikalisch aktiv zu sein?
Für mich war immer klar Songs in deutsch zu machen, weil das einfach die Sprache ist, die 99,9 % der Zuhörer am besten verstehen :-) Wenn man nicht nur mit Musik bewegen will, sondern auch mit Texten zu berühren, dann macht es einfach keinen Sinn in einer anderen Sprache zu singen. Ich möchte, dass Publikum mitnehmen und nicht nur mit Sounds berieseln.
Eure Songs heißen u.a. „Gebrannte Kinder“, „Gefallene Engel“, „In Flammen“, um nur einige zu
nennen. Warum geht es in euren Texten und Songs?
Im Grunde haben wir bei SIX nur Songs gemacht, die ich als Sänger auch so erlebt habe. Songs aus dem Leben halt. Da geht es um Liebe, Schmerz, Tot, gewinne und verlieren und um Aufrichtigkeit
Mit „Eiskalt“ seit ihr auf jeden Fall jedem EHC Eisbären Fan bekannt. Wie entstand die
Zusammenarbeit?
Eiskalt war der Song mit dem die Eisbären eingelaufen sind. Als Hymne konnte er nie bestehen, denn dafür ist das Werk der Phudys zu perfekt. Unser Produzent Mic Schröder hatte damals nen guten Kontakt zu den Eisbären. Sie hatten ihn gehört und für gut befunden.
Was habt ihr rückblickend mit SIX noch nicht verwirklicht, was eigentlich mal ein Traum oder eine Vision war? (z.B. ein bestimmtes Album/ ein bestimmter Auftritt?)
Unser Traum war es mal beim Bundesvision Song Contest aufzutreten. Das vor allem deshalb, weil 5 Jahre am Stück Bands und Künstler für Barnadenburg angetreten sind, die mit Barndenburg soviel zu tun hatten, wie der Papst mit der Verhütung. Dafür hatenn sie aber 4 mal den letzten Platz für Brandenburg geholt. Wir hätten es gut gefunden, wenn eine Brandenburger Band die Chance bekommen hätte den letzten Platz zu holen. Das hätten wir sicher geschaft!!! :-)
Nach 25 Jahren ist Schluß. Habt ihr das zusammen beschlossen?
Es gibt Leute in der Band die sich nicht so sicher sind, ob das der richtige Schritt ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keinen anderen Weg gibt. Wir haben als SIX 25 Jahre so gute Arbeit geleistet, dass dieser Name für coole Rockmusik, Rammstein - Cover und Party steht. Wir könnten noch 10 geile Alben machen und würden daran wenig ändern.
Es gibt Leute die sagen, dass es Wahnsinn sei, so einen Brand-Name aufzugeben. Der Name steht eben für etwas, dass wir nicht mehr sind. Ein konsequenter Neuanfang ist für mich die einzige Alternative. Es wird kein leichter Weg, aber ich liebe neue Herausforderungen.
Ein Leben nach „SIX“ - wie kann man sich das vorstellen? Was macht ihr nach der Tour?
Das neue Album der Band Krähe wird Ende Mai erscheinen und es wird ein Knaller. Krähe wird dann im Dezember 2017 auf Tour gehen. Videos zu den Songs werden ab April 17 online sein.
Robert wird das Erbe seines Vaters Peter "Cäsar" Gläser mit "Apfeltraum" pflegen unter dem Namen Robert Gläser sein Projekt erfolgreich machen.
Vollblutmusiker wie ihr hören nicht auf für die Musik zu leben. Ein Neuanfang – wie sieht der aus?
Es gibt viele Bands die sich nach 25 Jahren auflösen. Wir starten neu durch.
Wir freuen uns auf ein geiles 2017 mit vielen schönen Konzerten. Und wir freuen uns auch auf die Zeit danach.Danke an Stefan Krähe. (SIX)
Interview : Jane Kutsche
