Fresh Guide

Interview mit Flying Step Vartan Bassil

Premiere FLYING REVOLUTION im Delphi Palast - die Geschichte der FLYING STEPS
 
Interview mit Flying Step Vartan Bassil: „Breakdance ist kein Beruf, aber wir haben einen daraus gemacht.“ 
 
Vartan Bassil ist noch ganz aufgeregt und berührt. Gerade lief die Filmpremiere von FLYING REVOLUTION im Delphi Palast. Er nimmt Glückwünsche entgegen und kennt fast jeden im Kinosaal, wo die gesamte HipHop- und Breakdance Szene zum „Klassentreffen“ versammelt ist.
 
Der Dokumentarfilm erzählt den Werdegang der Berliner Breakdance-Formation FLYING STEPS.  Regisseur Steven Won hatte zunächst die Idee, einen Trailer über die Breakdance-Crew zu machen. Schnell wurde ihm klar, dass es hier weit mehr Erzählpotential gibt, in dem sich viele Künstler und Menschen wiedererkennen können. Vartan erinnert sich an die Anfangszeiten: „Es gab immer Konflikte mit der Familie, mit Freunden, deinem Umfeld… Viele fragten sich: Was machst du da? Kannst Du davon leben?“
Den Breakdancern wurde viel Unverständnis entgegengebracht. Gepaart mit Geldsorgen ist es eigentlich ein Glück, dass sie alle weiter an sich geglaubt haben. „Wir waren von unserer Leidenschaft überzeugt“, sagt Vartan und rät gleichzeitig allen: „Du musst an deine Ziele glauben und brauchst gleichzeitig einen gesunden Menschenverstand. Du brauchst Leute, die dir helfen – alleine ist es immer schwieriger.“
 
Fast am Ende ihrer Existenz angekommen, begegneten die FLYING STEPS dem Dirigenten, Pianisten und Erfinder neuer innovativer Kulturformate Christoph Hagel. Mit ihm gelang in der Neuen Nationalgalerie mit „Flying Bach“, dem Cross Over aus Breakdance und Klassik, der Durchbruch. Vartan war überzeugt „Wir tanzen Pirouetten auf dem Kopf, das muss die Leute touchen.“ Tat es dann auch! Tourneen folgten, die eigene FLYING STEPS ACADEMY wurde gegründet und Vartan Bassil ist jetzt Chefchoreograf bei der Show RED BULL FLYING ILLUSION. Stolz resümiert er: „Breakdance ist kein Beruf, aber wir haben einen daraus gemacht.“ Vartan ist ein Visionär, ein Kämpfer für seinen Traum und die Idealbesetzung für einen Macher.
 
Seine Vision für die Zukunft ist ein eigener Tanzfilm. „Ich will noch einen guten Tanzfilm machen. Einen richtig ernsthaften Tanzfilm. Vielleicht mit politischen Themen, aber eines steht fest: es wird kein Happy End geben. Man muss sich in dem Film wiedererkennen.“
Im Film „Flying Revolution“ lässt er nochmal tief blicken: „Ich habe das alles für meine Kinder gemacht. Ich wollte ihnen was bieten.“ Nach der Szene ist klar, der Film erzählt mehr als nur die Biografie der FLYING STEPS. 
 
RED BULL FLYING ILLUSION auf Tour: 
Die vierfachen Breakdance-Weltmeister von Red Bull Flying Illusion sind am 28.04. und 29.04. im Tempodrom zu Gast. 



 
www.flyingillusion.redbull.com/de/de/


Interview: Jane Kutsche
Fotos: Annette Buschermöhle