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Dominik Djialeu über Frisky Park

Dominik Djialeu im Gespräch zur neuen SchwuZ-Partyreihe Frisky Park

Am 30. Oktober feiert die Berliner Club-Institution SchwuZ runden Geburtstag und damit sage und schreibe vier Jahrzehnte Hedonismus und queere Emanzipation. Von Altersmüdigkeit jedoch keine Spur: Im Herbst gehen insgesamt gleich drei neue Projekte am Neuköllner Rollberg an den Start. Mit dem Veranstalter Dominik Djialeu hat sich der Club eine alten Hasen des Hauptstadt-Nachtlebens ins Haus geholt, um das unterder-Woche Programm ein bisschen aufzumischen…

Du bist ja kein Unbekannter in der Berliner Partylandschaft – was hat dich ins SchwuZ geführt?

Ich veranstalte bereits seit drei Jahren die Party BERRIES im Ohm; ein Event mit dem Fokus auf Hip Hop, Trap und New School, das sich unter anderem an ein queeres Publikum richtet. Darauf ist die Künstlerische Leitung des SchwuZ aufmerksam geworden und vor etwa einem Jahr mit einer Kooperationsanfrage auf mich zugekommen. Ich fand es spannend, meine Ideen zusätzlich in diesem Rahmen umsetzen zu dürfen und kuratiere seitdem monatlich den Urban Sounds Floor auf der Tasty, die Pop, Hip Hop, R'n'B & Middle Eastern Beats featured.

Und daraus hat sich jetzt eine weitere Zusammenarbeit ergeben?

Genau, nachdem die Tasty von Anfang an so gut aufgenommen worden ist, hat das SchwuZ mich gefragt, ob ich nicht Interesse hätte ein eigenes wöchentliches Projekt für den Donnerstag zu entwickeln. Das ist jetzt in Form der Frisky Park geschehen, die im Oktober startet…

‚verspielter Park‘ klingt ja schon mal gut. Was genau steckt dahinter?


Mein Anliegen bezüglich Frisky Park ist es, im wahrsten Sinne des Wortes eine Spielwiese für aktuelle Clubsounds in sämtlichen Facetten zu erschaffen. Ich war noch nie ein Freund von dem Zwang, mich als Veranstalter und DJ strikt an irgendwelche im Vorfeld bestimmten Genres halten zu müssen – wo bleibt da die Überraschung, die Lust am Neuen? Das ist es doch aber, was ein gutes Party-Erlebnis ausmacht!

Was erwartet die Gäste denn dann musikalisch bei der Frisky Park?

Elektronische Musik steht zwar im Mittelpunkt der Reihe, jedoch mit einem sehr diversen Line-Up. Man kann sich also nie ganz sicher sein, was zu jeder Ausgabe passieren wird: Ob die Djs Afro-House spielen oder der Abend eher Bass-lastig wird; vielleicht sogar Cumbia-Elemente hier und da auftauchen. Ich habe vollstes Vertrauen in die DJs, die ich buche und meine Residents Cyntrak und Berlin Disaster, dass sie die jeweiligen Vibes der Nacht aufgreifen und jedem Abend musikalisch eine ganz eigene, besondere Note verleihen.

Und wie sieht es mit deinen Hip Hop-Wurzeln aus?

Das Konzept ist wie gesagt sehr offen, bietet also tatsächlich auch potentiell Platz für die Einbindung von Hip Hop oder Grime-Elementen. Der Fokus liegt aber nicht darauf, für mich ist es wichtig, das neue Projekt von BERRIES zu separieren – ich lebe jetzt polyamorös (lacht). Das sind zwei unabhängige Projekte. Außerdem habe ich so auch die Möglichkeit, all jene Djs einzuladen die ich immer schon toll fand, die aber vorher nie so richtig zu meinem Booking gepasst haben. So trage ich nun also auch meiner Leidenschaft für Clubmusik entsprechend Rechnung...

Der Donnerstag ist ja so kurz vor dem Wochenende kein leichter Termin für neue Parties. Was macht die Frisky Park so besonders?

Chef-Dekorateurin Gisela Sommer und ihr Ausstattungs-Team arbeiten gerade unter Hochdruck daran, das SchwuZ in einen kleinen Urwald-Tempel zu verwandeln – Das abenteuerliche musikalische Erlebnis soll nämlich auch im Ambiente gespiegelt werden. So wird auch die visuelle Erfahrung mit Pflanzen, Soundund Videoinstallationen von Hanno Stecher und Marion Harbringer zum absoluten Highlight.

Was passiert denn ganz konkret bei der ersten Ausgabe am 5. Oktober?

Ich bin verdammt froh, den Label-Chef von Man Recordings und international gefragten DJ Daniel Haaksman für die Premiere gewonnen zu haben – Besser hätte es gleich zu Anfang nicht laufen können, denn für mich spiegelt sein Sound absolut das wider, was ich mit der Frisky Park abbilden will: Freshe musikalische Ideen am Puls der Zeit! Für meinen Geschmack ruhen sich derzeit einfach zu viele Veranstalter_innen der elektronischen Szene mit ihren Events auf der Marke ‚typischer Berliner ClubSound‘ aus. Es ist Zeit für ein Abenteuer!

Frisky Park startet am 5. Oktober mit der Premiere feat. Daniel Haaksman, Lady Blacktronika und Cyntrak um 22 Uhr im SchwuZ, Rollbergstraße 26 in 12053 Berlin.

Link zum Facebook-Event: fb.com/events/1930203900576234/

Pic: Dominik Djialeu by Alexia Hahn