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Andy's Echo

Andy's Echo aus Hamburg produziert und performt elektronische Musik zwischen Melodic Techno, Indie Dance und weiteren Spielarten mit Live-Gitarre, Gesang und knackigen Synthesizern. Der Multi-Instrumentalist, Sänger und Live-Act kultiviert einen einzigartigen Sound, der energiegeladene elektronische Beats, ineinandergreifende Gitarren-Licks, Songwriting, verträumten Gesang und trippiges Sounddesign vereint. Das Ergebnis ist eine genreübergreifende und außergewöhnlich tanzbare Musik, die von technoid bis melancholisch mit psychedelischem Einschlag reicht.Jüngst erschien seine Single mit dem passenden Titel "Fire" auf dem Berliner Label KATERMUKKE mit einem treibenden Dirty Doering Remix. Grund genug, um sich mal mit Andy's Echo bei einem Pfeffi zu unterhalten.


Gibt es etwas, dass dich an Musik im Allgemeinen besonders fasziniert?

Dass man so unterschiedliche Zugänge zu Musik haben kann und wie Kontextabhängig sie ist fasziniert mich. Wenn mir der Release Radar freitags neue Musik zuspielt, bleibe ich meistens an den Liedern hängen die catchy und harmonisch ansprechend sind. Im Club ist das häufig anders. Da gefallen mir teilweise Tracks besser die harmonisch nicht überladen sind sondern sich durch Groove und Energie auszeichnen. In jedem Genre und in jedem Umfeld sind es andere Facetten auf die man anspricht. Man hört die Musik durch andere Ohren. Das finde ich ziemlich spannend.

Wann und wie bist Du zur elektronischen Musik gekommen und dazu selbst zu produzieren?

Wann ich das erste mal bewusst elektronische Musik gehört hab kann ich gar nicht mehr sagen aber ich weiß, dass meine ersten richtigen Raves noch zu Schulzeiten in Frankfurt im U60311 waren.
Zum produzieren bin ich über Umwege gekommen. Eigentlich hatte ich immer in Bands gespielt und gelernt zusammen mit anderen Musikern in Proberäumen Musik zu schreiben und zu arrangieren. Als ich nach Hamburg gezogen bin hatte ich keine feste Band und habe viel Zeit investiert zu lernen zu produzieren. Elektronische Musik zu machen fand ich besonders faszinierend weil sie soviel Freiheiten gibt.

Andy's Echo · Fire EP [Katermukke]

Welche Inspiration und Idee stecken in Deiner aktuellen Single Fire, die mit einem stabilen Remix von Labelhead Dirty Doering auf KATERMUKKE erscheint?

In 'Fire' geht es darum sich extrem energiegeladen zu fühlen. Der Track ist im Lockdown entstanden, den ich als deprimierend und entkräftend empfunden habe weil das soziale und kulturelle Leben so stark eingeschränkt war und ich genau daraus normalerweise viel Energie ziehe. Ich hab einen Drang nach starken Gefühlen in mir den ich kaum befriedigen konnte. Als Trotzreaktion wollte ich einen Track produzieren der sehr energetisch ist und isch anfühlt als würde man vor Energie glühen.


Wie bist Du an die Produktion gegangen - welches Gear und Tools hast Du verwendet?

Alle Synth-Sounds kommen aus dem Behringer K-2. Das ist ein Klon des Korg MS-20. Der kann wahnsinnig aggressiv klingen und fast schon Acid-mäßige Sounds von sich geben wenn man mit der Resonanz spielt. Die Gitarren habe ich mit meiner Telecaster über einen VOX AC-15 eingespielt die ich auch live immer einsetze. Welche Mikrofone ich für Gitarren-Abnahme und die Vocals benutzt habe weiß ich gar nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich mich da bei meinen Mitbewohnern bedient.


Denkst Du, es braucht bestimmter Technik um als Artist einen gewissen Signature-Sound zu kreieren?

Ich glaube die Ideen sind entscheidender als das Equipment. Aber wie man aktiv einen Signature-Sound kreiert weiß ich nicht. Für mich selbst versuche ich das auch nicht, zumindest nicht bewusst. Ich arbeite von Song zu Song und entscheide jedes mal aufs Neue was für Instrumente und Sounds mir gefallen.


Wie hast Du die letzten Monate der Corona Krise als Künstler erlebt und wie sieht das Jahr 2022 musikalisch aus?

Es war nervig aber für mich persönlich glücklicherweise einigermaßen entspannt. Ich glaube mein Kontingent an Kapazitäten mich über die Pandemie aufzuregen ist mittlerweile auch einfach erschöpft. Wobei ich auf hohem Niveau klage. Ich bin ziemlich sanft durch die Pandemie gerutscht und war nie existentiell bedroht. Dafür bin ich dankbar.
2022 gehts weiter bergauf. Ich veröffentliche u. a. noch eine EP auf Stil vor Talent und eine auf 3000º Records. Außerdem spiele ich viele Festivals, bin mit 3000º on Tour und im Herbst wieder in Südafrika. Und ich werde auf viele Konzerte und Raves gehen weil ich unheimlich Bock habe zu tanzen und gefühlt noch viel aus den letzten zwei Jahren nachzuholen ist.


Zuletzt hast Du in der Butzke während eines Schweiß treibenden 3000Grad Showcases gerockt - wann sehen wir Dich wieder in Berlin?

Das wird wohl wieder ein 3000º Showcase sein. To be announced! :)