24/7 DIVA HEAVEN, Support: HATHORS
Mittwoch, 01.12.2021
, 20:30h
- 23:30h
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24/7 DIVA HEAVEN
Das ist Punk 2021!! Das ist wütend, wild und
niemand vermisst den vierten Akkord. Musikalische Querverweise in die
90er und klare Statements zu Themen, die am Herzen liegen. Feminismus,
Ungleichheit, Homophobie, Rassismus, Fremden- feindlichkeit oder
ökologische Probleme sind wichtig - ohne jedoch den Spaß dabei zu
vergessen. Genau diesen Spagat bekommt das Trio auf beeindruckend Art
und Weise hin. Ein ernsthaftes Anliegen mit einem Lachen vortragen. Den
Spiegel vorhalten und mit Lippenstift die Meinung drauf schreiben.
Vielleicht
ist es auch einfach nur die richtige Musik für diese Zeit - direkt und
geradeaus. Wütend, wild, laut und dennoch voller Glitzer und Glamour.
Das Spiel mit Gegensätzen wird von 24/7 Diva Heaven perfekt beherrscht,
egal auf welchem Spielfeld.
Mit „Stress“ veröffentlichen 24/7
DIVA HEAVEN endlich ihr Debut Album, obwohl es sich so keineswegs
anfühlt. Denn die Drei sind seit einiger Zeit hyperaktiv. Ihre EP
„Superslide“ war vor zwei Jahren ein erstes Lebenszeichen, unzählige
Shows, Tourneen und Festival-Auftritte u.a. beim Desert Fest, dem Stoned
from The Underground oder dem Popkultur Festival zeigten, dass die Band
mit riesigen Schritt voran schreitet. Und auch Online ist die Band
unübersehbar, mit Charme, Augenzwinkern und guten Inhalten.
„Stress“
ist ein feistes Rockalbum zwischen Grunge, Alternative Rock und Punk,
zwischen Fuzz und heavy Riffs und vor allem stets mit großen Refrains
und Melodien. Klare Referenzen in den 90ern, aber frisch und zeitgemäß.
Ein rotziges Pop-Album, das selbstbewusst und wiedererkennbar zwischen
Späti und Sushi-Laden stattfindet.
Dass Karo Paschedag (Bass), Mary
Westphal (Schlagzeug) und Katharina Ott-Alavi (Git / Voc) auch außerhalb
von Proberaum und Bühne aktiv sind und sich politisch zeigen, ist eine
weitere Qualität. Die Berliner GRRRL NOISY-Bewegung wurde von ihnen
gegründet und liegt ihnen dementsprechend am Herzen. Hier werden
Synergien erzeugt, um mit Frauen für Frauen etwas zu bewegen. Konzerte,
Sessions, Video-Streams, Diskussions-Plattformen. 24/7 Diva Heaven...
nicht nur ein Bandname, irgendwie auch Programm.
HATHORS
Es
gibt Rockbands, die tragen die Sorgen der Welt auf den Schultern.
Andere feiern lieber Party. Hathors gehörten früher eher zur ersten
Sorte. Aber wenn die Band in ihren zehn Jahren eines gelernt hat, dann
ist es dies: Zum Leben gehört auch ein bisschen Luft und Liebe. Diese
Einsicht wird schon im Titel von ihrem neuen Album thematisiert. „Grief,
Roses and Gasoline“: Kummer, Rosen und Benzin. Die Auseinandersetzung
mit sozialen Missständen („Grief“) und der Zorn über den Umgang der
Menschen mit der Natur („Gasoline“) gehörten schon immer zu Hathors wie
Gitarren, Drums und Bass. Die Rosen aber, die sind neu. Sie sind
symbolisch für die romantischen Gefühle, die in den Texten da und dort
aufflackern. Und sie stehen für eine fulminante neue „Lust for Life“.
Mit
vierzehn Jahren entdeckte Marc Bouffé Nirvana. „Ich fand es erlösend,
wenn die geschrien haben“, sagt er. „Wie ein Soulsänger, der seinen
Gefühlen freien Lauf gibt.“ Er borgte sich die Gitarre der Schwester
aus, lernte zwei Akkorde und startete seine erste Band. „Auf der Bühne
stehen mit der Band, umherziehen, das machen im Leben, was mir Spass
macht – das war nun mein grosser Traum.“ Der Traum erfüllte sich
erstaunlich schnell, zumal Bouffé rasch aus dem Schatten von Grunge
trat, um seiner eigenen Vision von hochoktanigem Gitarrenrock zu folgen.
Jeder Riff und jede Synkope stand hier nicht im Dienst von
Macho-Virtuosität oder Sippenzugehörigkeit, sondern im Dienst des Songs.
Die
Hathors waren die Lehrlinge am Tempel der Göttin Hathor im Alten
Ägypten. Nebst der Kunst war sie zuständig für Liebe, Tod und
Trunkenheit. Erstaunlich, dass vorher nie jemand auf diesen perfekten
Rock’n’Roll-Namen gestossen war. Das Debut der neuzeitlichen Hathors
erschien 2011. Es enthielt filigran ausgefeilten Post-Grunge-Rock, der
vor allem in der frankophonen Welt viel Lob einspielte. Mit dem zweiten
Album „Brainwash“ (2013) folgte die feurige Gegenreaktion: mehr
Schweiss, mehr Fehler, mehr Leben. Dann „Panem et Circenses“ (2017),
immer noch rotzig, aber ein bisschen subtiler…
„Grief, Roses and
Gasoline“: Vom ersten Riff weg ein gänzlich neues Hathors-Gefühl. „Where
Were You“ betrauert zwar den öden Krampf der modernen
Leistungsgesellschaft, brettert sich den Frust aber mit einem derart
unbekümmerten Na-Na-Na-Na-Refrain vom Leib, dass auf der Stelle wieder
die Sonne scheint. Und so geht’s weiter: die Rhythmen sind forsch, die
Refrains knackig, das Stimmungspanorama reicht von nachdenklich über
freudvoll zornig bis unwiderstehlich euphorisch. Mit diesem Album hat
die Band zur perfekten Balance gefunden zwischen der rohen Energie ihrer
Live-Shows und der Freude an feiner Studio-Konfektion.
„Grief, Roses and Gasoline“ wurde über einen Zeitraum von vier Monaten im Studio der Band in Winterthur aufgenommen. „Mit diesem Album sind wir fast wieder am gleichen Punkt angelangt wie beim ersten“, sagt Marc Bouffé. „Heute können wir alles selber aufnehmen, selber entscheiden, welche Ästhetik wir anstreben. Und wir hatten Bock auf eingängige Songs, die schön produziert sind, aber noch immer rotzig und bockig klingen.“ Die überaus sensible Abmischung führte dann John Goodmanson (Bikini Kill, Pavement, Wu-Tang Clan) in seinem Studio in Seattle aus.
Hathors sind Marc Bouffé (Gitarre, Vox, Sax), Dominique Destraz (Drums) und Thorsten Polomski (Bass). Thorsten (Ex-LYVTEN, Ex-Six Reasons To Kill, Bubonix, EAU-DC) ersetzte im Dezember Simeon Thompson, der noch bei den Albumaufnahmen dabei war.
Gefördert von Neustart Kultur, der Initiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.