SBK Basement präsentiert: DIE HEILIGE MESSE
Donnerstag, 10.05.2018
, 21:00 - 06:00h
Bild:
Das
dortmunder SBK Basement –Das ist eine Crew, eine Kreativzelle, ein
Studio, ein Proberaum, ein Label, kurz gesagt: Eine musikalische
Heimat.
Am Anfang war ein Keller, in dem sich Mitte der
neunziger ein Freundeskreis HipHop- infizierter Jungs regelmäßig
zum chillen und feiern traf. Man freestylte und rappte auf die ersten
Beatloops, die der junge Till mit seinem Keyboard und dem
Gitarreneffektgerät von Papa Iditafari kreierte. Das war die
Geburtsstunde von Schrottboykott. Bald darauf rockten Jon, Mur und
Dan ihre ersten Jams und brachten die eigenen Tracks auf Tapes in
Umlauf. In diesen Tagen schrieb der kleine, von seinen großen
Brüdern (Till und Mur) inspirierte Fritz Fresh, seinen ersten Text
und recordete ihn mit zarten 12 Jahren auf einem Till Gates –Beat.
Während Till mit seinem alten ATARI seinen gebrauchten
AKAI-S01-Sampler ansteuerte, zeichnete Mur Pläne für den Umbau des
Kellers, die im Jahr 2000 realisiert wurden. Es entstand das SBK
Basement Studio mit professioneller Gesangskabine, Regieraum und
neuem 8-Spur Recorder.
Der kleinste der vier Brüder, Yvo
hatte sich bis dato als begnadeter Reggae-Keyboarder, in der
hauseigenen Iditafari Family Band hervorgetan und verschaffte sich
nun heimlich Zugang zum Sampler des großen Bruders. Das Resultat
überzeugte. Ab sofort rappte Fritz Fresh auf Beats von „Yves the
Chief“. Hinzu gesellte sich DJ WolloW aus Witten und durch die
Begegnung mit dortmunder Elsta war eine neue Formation geboren: Die
Jokaz!
Das SBK-Basement Studio wuchs, es wurden über Jahre
die letzten Groschen für bessere Technik zusammengekratzt, sodass es
möglich wurde, die neunköpfige Iditafari Family Band voll
mikrofoniert, im Mehrspurverfahren, live aufzunehmen und mit
ausgereifter Effekt-Periferie, Dub-Mixes anzufertigen und gebührend
zu mastern.
Im SBK Basement beschäftigte man sich eher
damit, seine Instrumente zu stimmen, Texte auszufeilen oder Songs
abzumischen, denn mit dem Verschicken von Demos an Plattenfirmen. Man
entschied sich für das populäre Do-it-yourself-Prinzip der
Selbstveröffentlichung.
Das 2007 in Eigenregie über SBK
Basement Records releaste Schrottboykott Debütalbum erreichte
Ruhrpott-Kofferraum-Platin, die im Frühjahr 2008 zum kostenlosen
Download ins Netz gestellte „Schraubstollen - EP“ der Jokaz
erlangte überregional Aufmerksamkeit und machte neugierig auf das
erste Jokaz-Album, welches, ebenfalls 2008 über das eigene Label
veröffentlicht, von der JUICE prompt zum Demo des Monats gekürt
wurde. 2009 brachte SBK Basement Records die CD "SOS in
Paradise" der Iditafari Family heraus.
Zwischen den
Veröffentlichungen war man indes nicht untätig, sondern
organisierte u.a. 2009 eine Fahrt für halb Dortmund nach Köln, um
die Jokaz dort im SAE Jam Session Deutschlandfinale zu unterstützen
und steuerte zuletzt Beiträge zu den Netzwerke-Vinyl / Download
Compilations und anderen Samplern bei.
Da Schrottboykott und
die Jokaz sich seit jeher Studio, Proberaum und musikalisches Umfeld
teilen, lag der Schritt zu einer gemeinsamen Veröffentlichung nahe.
In Anlehnung an die Studiolage im Kellergeschoß mit "Straight
from the Cellar" betitelt, enthält das neue Album 20 Songs von
und mit den Mitgliedern beider Bands in versch. Konstellationen sowie
Gastauftritte (Terence Chill, Taubstumm, Heideck) und -produktionen
(von Vossy, Yinyän, Dj Word up, Mitch & Nobodys Face )
befreundeter Weggefährten.
http://sbkbasement.de/
JON & VOSS
Der HipHop war in Deutschland
gerade erst geboren, schon verstanden es Jon&Voss, deutschen Rap
mit elektronischem Reggae zu verschmelzen, und den Anarcho-Soundtrack
für den westdeutschen Untergrund zu schaffen. Endlich seit 2013 holt
die frisch formierte Jon&Voss-Band die alten Beats aus den Tiefen
der Sample-Player und bringt den alten Sound zu seinem logischen
Höhepunkt: Instrumental-Reggae-Ragga-Anarcho-HipHop irgendwo
zwischen Bob Marley, Seeed und Rio Reiser.
SCHROTTBOYKOTT
SBK – einmal gehört, kriegt man diesen einprägsamen Namen
so schnell nicht wieder aus dem Ohr.
Im Jahre 98 erschufen ihn
die drei Rapper Mur (for Shure), JonPlusUltra und Dan (the Phantom),
zusammen auf einer Couch sitzend, in einem verrauchten Keller im
dortmunder Süden. Gemeinsam mit ihrem Beatmaster Till Gates
schmiedeten sie hier an ihren ersten Werken, die sie im Frühjahr 99
in einem lüdenscheider Tonstudio auf Band bannten und in Form des
legendären Chillkröten-Mixtapes unter die Leute brachten. –
Soviel zur Legende.
In den folgenden Jahren machen sich die
Schrottboykottler durch stetige Bühnenarbeit, Freestyle Actions
(u.a. mit Dike; Domizil-Sessions) und diverse „CD-R-Releases“, zu
einem Geheimtipp des Ruhrpott Undergrounds.
2007
veröffentlichen sie ihr Debütalbum „ In diesem Sinn hat es
begonn“ auf ihrem neu begründeten Label, SBK Basement Records und
erreichen damit zweifelsohne „Kofferraum-Platin“ und gute
Resonanzen:
„Schrottboykott regen den Hörer zum eigenen
Denken an und warnen vor Herdentrieb, Industrie und Manipulation von
außen. Diese kritische Haltung durchzieht das gesamte Album, die
Lyrics von Tracks wie z.B. "Fassungslos", "Meine Güte"
oder "Little Music" vermitteln eine bodenständige Haltung
gegen Aggression, Zwang und Konkurrenzkampf, Konsumwahn,
vorgefertigte Weltbilder und auch gegen Imagerapper und die
"Verwahrlosung" von HipHop.“
Doch back to the
Future: Mit Aussagekraft und Wortwitz bereichert Schrottboykott
diverse Rapsampler (Ruhrpott Untergrund Netzwerk, Druckwelle,
Rapmosphäre, Netzwerke3) und es wird weiter gefeilt und konsequent
die Bühne gerockt. Zusammen mit den Jokaz ist das Album „Straight
from the Cellar“ entstanden –
Als SBK-Basement-Crew spielen
die Jungs ihre Stärken voll aus und bringen fokussierten,
ausgereiften Rap in einem Soundgewand, welches weiterhin
samplebasiert, jedoch vermehrt durch Live-Instrumente verziert,
auffallend vielschichtig erscheint.