Fresh Guide

SBK Basement präsentiert: DIE HEILIGE MESSE
Donnerstag, 10.05.2018 , 21:00 - 06:00h

Bild:

Yaam

An der Schillingbrücke 3
10234 Berlin
52.50979 13.42977

Das dortmunder SBK Basement –Das ist eine Crew, eine Kreativzelle, ein Studio, ein Proberaum, ein Label, kurz gesagt: Eine musikalische Heimat.

Am Anfang war ein Keller, in dem sich Mitte der neunziger ein Freundeskreis HipHop- infizierter Jungs regelmäßig zum chillen und feiern traf. Man freestylte und rappte auf die ersten Beatloops, die der junge Till mit seinem Keyboard und dem Gitarreneffektgerät von Papa Iditafari kreierte. Das war die Geburtsstunde von Schrottboykott. Bald darauf rockten Jon, Mur und Dan ihre ersten Jams und brachten die eigenen Tracks auf Tapes in Umlauf. In diesen Tagen schrieb der kleine, von seinen großen Brüdern (Till und Mur) inspirierte Fritz Fresh, seinen ersten Text und recordete ihn mit zarten 12 Jahren auf einem Till Gates –Beat.

Während Till mit seinem alten ATARI seinen gebrauchten AKAI-S01-Sampler ansteuerte, zeichnete Mur Pläne für den Umbau des Kellers, die im Jahr 2000 realisiert wurden. Es entstand das SBK Basement Studio mit professioneller Gesangskabine, Regieraum und neuem 8-Spur Recorder.

Der kleinste der vier Brüder, Yvo hatte sich bis dato als begnadeter Reggae-Keyboarder, in der hauseigenen Iditafari Family Band hervorgetan und verschaffte sich nun heimlich Zugang zum Sampler des großen Bruders. Das Resultat überzeugte. Ab sofort rappte Fritz Fresh auf Beats von „Yves the Chief“. Hinzu gesellte sich DJ WolloW aus Witten und durch die Begegnung mit dortmunder Elsta war eine neue Formation geboren: Die Jokaz!

Das SBK-Basement Studio wuchs, es wurden über Jahre die letzten Groschen für bessere Technik zusammengekratzt, sodass es möglich wurde, die neunköpfige Iditafari Family Band voll mikrofoniert, im Mehrspurverfahren, live aufzunehmen und mit ausgereifter Effekt-Periferie, Dub-Mixes anzufertigen und gebührend zu mastern.

Im SBK Basement beschäftigte man sich eher damit, seine Instrumente zu stimmen, Texte auszufeilen oder Songs abzumischen, denn mit dem Verschicken von Demos an Plattenfirmen. Man entschied sich für das populäre Do-it-yourself-Prinzip der Selbstveröffentlichung.

Das 2007 in Eigenregie über SBK Basement Records releaste Schrottboykott Debütalbum erreichte Ruhrpott-Kofferraum-Platin, die im Frühjahr 2008 zum kostenlosen Download ins Netz gestellte „Schraubstollen - EP“ der Jokaz erlangte überregional Aufmerksamkeit und machte neugierig auf das erste Jokaz-Album, welches, ebenfalls 2008 über das eigene Label veröffentlicht, von der JUICE prompt zum Demo des Monats gekürt wurde. 2009 brachte SBK Basement Records die CD "SOS in Paradise" der Iditafari Family heraus.

Zwischen den Veröffentlichungen war man indes nicht untätig, sondern organisierte u.a. 2009 eine Fahrt für halb Dortmund nach Köln, um die Jokaz dort im SAE Jam Session Deutschlandfinale zu unterstützen und steuerte zuletzt Beiträge zu den Netzwerke-Vinyl / Download Compilations und anderen Samplern bei.

Da Schrottboykott und die Jokaz sich seit jeher Studio, Proberaum und musikalisches Umfeld teilen, lag der Schritt zu einer gemeinsamen Veröffentlichung nahe. In Anlehnung an die Studiolage im Kellergeschoß mit "Straight from the Cellar" betitelt, enthält das neue Album 20 Songs von und mit den Mitgliedern beider Bands in versch. Konstellationen sowie Gastauftritte (Terence Chill, Taubstumm, Heideck) und -produktionen (von Vossy, Yinyän, Dj Word up, Mitch & Nobodys Face ) befreundeter Weggefährten.

http://sbkbasement.de/


JON & VOSS
Der HipHop war in Deutschland gerade erst geboren, schon verstanden es Jon&Voss, deutschen Rap mit elektronischem Reggae zu verschmelzen, und den Anarcho-Soundtrack für den westdeutschen Untergrund zu schaffen. Endlich seit 2013 holt die frisch formierte Jon&Voss-Band die alten Beats aus den Tiefen der Sample-Player und bringt den alten Sound zu seinem logischen Höhepunkt: Instrumental-Reggae-Ragga-Anarcho-HipHop irgendwo zwischen Bob Marley, Seeed und Rio Reiser.



SCHROTTBOYKOTT
SBK – einmal gehört, kriegt man diesen einprägsamen Namen so schnell nicht wieder aus dem Ohr.
Im Jahre 98 erschufen ihn die drei Rapper Mur (for Shure), JonPlusUltra und Dan (the Phantom), zusammen auf einer Couch sitzend, in einem verrauchten Keller im dortmunder Süden. Gemeinsam mit ihrem Beatmaster Till Gates schmiedeten sie hier an ihren ersten Werken, die sie im Frühjahr 99 in einem lüdenscheider Tonstudio auf Band bannten und in Form des legendären Chillkröten-Mixtapes unter die Leute brachten. – Soviel zur Legende.

In den folgenden Jahren machen sich die Schrottboykottler durch stetige Bühnenarbeit, Freestyle Actions (u.a. mit Dike; Domizil-Sessions) und diverse „CD-R-Releases“, zu einem Geheimtipp des Ruhrpott Undergrounds.

2007 veröffentlichen sie ihr Debütalbum „ In diesem Sinn hat es begonn“ auf ihrem neu begründeten Label, SBK Basement Records und erreichen damit zweifelsohne „Kofferraum-Platin“ und gute Resonanzen:

„Schrottboykott regen den Hörer zum eigenen Denken an und warnen vor Herdentrieb, Industrie und Manipulation von außen. Diese kritische Haltung durchzieht das gesamte Album, die Lyrics von Tracks wie z.B. "Fassungslos", "Meine Güte" oder "Little Music" vermitteln eine bodenständige Haltung gegen Aggression, Zwang und Konkurrenzkampf, Konsumwahn, vorgefertigte Weltbilder und auch gegen Imagerapper und die "Verwahrlosung" von HipHop.“

Doch back to the Future: Mit Aussagekraft und Wortwitz bereichert Schrottboykott diverse Rapsampler (Ruhrpott Untergrund Netzwerk, Druckwelle, Rapmosphäre, Netzwerke3) und es wird weiter gefeilt und konsequent die Bühne gerockt. Zusammen mit den Jokaz ist das Album „Straight from the Cellar“ entstanden –
Als SBK-Basement-Crew spielen die Jungs ihre Stärken voll aus und bringen fokussierten, ausgereiften Rap in einem Soundgewand, welches weiterhin samplebasiert, jedoch vermehrt durch Live-Instrumente verziert, auffallend vielschichtig erscheint.